In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit dem Thema Słońsk befassen, mit dem Ziel, unseren Lesern einen umfassenden und detaillierten Überblick über dieses Thema zu bieten. Im Laufe der Zeit hat Słońsk in der heutigen Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewonnen und löst bei Experten und der breiten Öffentlichkeit großes Interesse und Diskussionen aus. Von seinen Anfängen bis heute hat Słońsk zahlreiche widersprüchliche Meinungen hervorgebracht, weshalb wir uns in diesem Artikel auf die Analyse und Darstellung der verschiedenen Perspektiven rund um dieses Thema konzentrieren werden, um unseren Lesern eine vollständige und objektive Vision zu bieten.
Die Ortschaft liegt in der Neumark in der Warthe-Niederung, südlich des Flusses am Lenzebach und etwa 15 Kilometer östlich von Kostrzyn nad Odrą(Küstrin).
Geschichte
Sonnenburg wurde 1295 erstmals urkundlich erwähnt. Der Templerorden besaß in der Stadt eine Ordensniederlassung. 1312 wurden der Markgraf von Brandenburg und der Bischof von Lebus als gemeinsame Besitzer genannt. Henning und Arnold von Uchtenhagen, die Sonnenburg als Lehen erhalten hatten, errichteten 1341 das erste Sonnenburger Schloss. Vom 15. Jahrhundert an ist die Geschichte Sonnenburgs eng mit dem Johanniterorden verbunden, der Siedlung und Schloss 1426 für 900 Schockböhmischer Groschen von Markgraf Friedrich I. von Brandenburg erworben hatte. Das Schloss wurde Sitz des Herrenmeisters der Ballei Brandenburg, die innerhalb des Johanniterordens relativ selbständig war. Der Orden tat viel für den Ausbau von Sonnenburg. 1474 bis 1522 erbauten die Johanniter eine neue Kirche und 1545 bis 1564 ein neues Schloss.
1538 trat Kurfürst Joachim II. zur lutherischen Lehre über. Die Ballei Brandenburg folgte ihm darin und behielt einen Großteil ihrer Besitzungen. Im Dreißigjährigen Krieg wurden das Ordensschloss und der Ort schwer zerstört. In den Jahren 1662 bis 1667 ließ Johann Moritz von Nassau-Siegen, seit 1652 Herrenmeister des Ordens, ein neues Residenzschloss errichten. Baumeister war der Holländer Cornelis Ryckwaert.
Bis zur Säkularisation 1811 blieb Sonnenburg unter der Herrschaft des Ordens. Ab 1814 fand unter Anleitung von Karl Friedrich Schinkel die Neugestaltung der Johanniterkirche Sonnenburg statt. Nach 1815 lag der Ort im Landkreis Sternberg und nach der Kreisteilung 1873 im Landkreis Oststernberg. Das Schloss wurde nach der Wiedererrichtung des protestantischen Johanniterordens Sitz des Herrenmeisters und blieb bis 1945 im Besitz des Ordens.
Ab 1849 war das königliche Kreisgericht Zielenzig das zuständige Eingangsgericht. In Sonnenburg war eine Zweigstelle (Gerichtsdeputation) eingerichtet. Ab 1879 diente das Amtsgericht Sonnenburg als Eingangsgericht.
Im Jahr 1933 wurde das Zuchthaus zum Konzentrationslager Sonnenburg umfunktioniert. In dem bereits 1934 wieder geschlossenen und erneut zum Zuchthaus transformierten Konzentrationslager war neben vielen anderen Carl von Ossietzky inhaftiert. Das Zuchthaus Sonnenburg wurde am 31. Januar 1945 Schauplatz eines deutschen Endphaseverbrechens, dem mehr als 810 Häftlinge zum Opfer fielen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt, und es begann die Zuwanderung von Polen. Sonnenburg wurde in Słońsk umbenannt, die deutsche Bevölkerung vertrieben. 1947 wurde dem Ort das Stadtrecht entzogen. Viele Gebäude, darunter das Johanniter-Krankenhaus, wurden abgetragen, um Baumaterial für den Wiederaufbau Warschaus zu gewinnen. Das Schloss fiel 1975 einer vorsätzlichen Brandstiftung zum Opfer und ist seitdem Ruine.
Bauwerke
Rathaus, erbaut um 1900 im historistischen Stil als Postamt
Pfarrkirche Unserer Lieben Frau von Częstochowa in Słońsk (vorm. Johanniterkirche Sonnenburg), erbaut von 1475 bis 1508 im spätgotischen Stil, umgebaut in den Jahren 1652–1667. Der Turm wurde 1818 nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel hinzugefügt, der an die Türme gotischer Kirchen in Südengland erinnert; bis 1945 evangelisch, seitdem katholisch
Ordensschloss Sonnenburg, erbaut von 1662 bis 1667 im barocken Stil, 1975 abgebrannt, seitdem Ruine
Museum des Martyriums für die Opfer des Faschismus
Demographie
Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr
Einwohner
Anmerkungen
1719
–
670 männliche Einwohner, in 166 Häusern
1750
982
in 175 Häusern, davon 59 mit Ziegel- und 116 mit Strohdach
1800
1639
in 252 Häusern, davon 172 mit Ziegel- und 80 teils mit Stroh- und teils mit Schindeldach
1801
1726
in 252 Häusern
1802
1696
1810
1782
1816
1932
davon 1895 Evangelische, 13 Katholiken und 24 Juden
1821
2097
in 258 Häusern
1840
2963
in 267 Häusern
1855
3684
in 325 Häusern, meist Evangelische, darunter 29 Katholiken, die eine Kirche zu Drossen besuchen, und 75 Juden, die eine eigene Synagoge haben
1858
3870
1864
4024
in 347 Häusern
1867
4344
am 3. Dezember
1871
4424
am 1. Dezember, in 367 Häusern, davon 4312 Evangelische, 21 Katholiken, 17 sonstige Christen und 74 Juden
1875
5573
1880
6298
1885
6226
am 1. Dezember
1890
5906
am 1. Dezember
1905
4427
meist Evangelische, davon 40 Katholiken und zehn Juden
1910
4258
am 1. Dezember
1925
4170
1933
3392
1939
3647
Gemeinde
Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Słońsk gehören das Dorf selbst und weitere Dörfer mit Schulzenämtern. Ein Drittel des Gemeindegebietes gehört zum Nationalpark Warthemündung, einem der größten Vogelschutzgebiete Europas.
Hans Eberhard Buchholz (1933–2007), 1967–1997 Direktor des Instituts für landwirtschaftliche Marktforschung an der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft.
Persönlichkeiten, die im Ort wirkten
Wilhelm Speck (1861–1925), Schriftsteller, Dichter, evangelischer Pastor und Pädagoge sowie Gefängnisseelsorger in Sonnenburg.
Literatur
Sonnenburg, Stadt an der Lenze, Kreis Oststernberg, Neumark. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Sonnenburg (meyersgaz.org).
Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, 1. Ausgabe, Brandenburg 1856, S. 261–265.
W. Riehl, J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 486–493; Textarchiv – Internet Archive.
Eduard Ludwig Wedekind: Sternbergische Kreis-Chronik. Geschichte der Städte, Flecken, Dörfer, Kolonien, Schlösser etc. dieses Landestheiles von der frühesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart. Zielenzig 1855, S. 203–207.
Paul von Nießen: Die Johanniterordensballei Sonnenburg und Markgraf Johann von Brandenburg. In: Schriften des Vereins für Geschichte der Neumark, 29/30, Schaeffer, Landsberg (Warthe) 1913. ZDB-ID 500750-1
↑Alfred Freiherr von Wolzogen: Aus Schinkel’s Nachlaß. Reisetagebücher, Briefe und Aphorismen. Mitgetheilt und mit einem Verzeichniß sämtlichen sämmtlicher Werke Schinkel’s versehen, 4. II. Systematischer Katalog, Nr. a). Kirchliche Gebäude. Bezeichnung des Gegenstandes. I A. a. 300 Sonnenburg, Hrsg. Königliches Handels-Ministerium – Geheime Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Decker), Berlin 1864, S. 164–166.
↑Allgemein zur vollständigen Vertreibung der Einwohner der historischen Neumark siehe Paweł Rutkowski (Hrsg.): Streifzüge zwischen Oder und Drage. Begegnung mit der Neumark. Deutsches Kulturforum, Potsdam 2012, S. 14 f. ISBN 978-3-936168-44-0.; Zum Beginn der Vertreibung in den grenznahen Gebieten noch vor der Potsdamer Konferenz siehe Detlef Brandes (Hrsg.): Lexikon der Vertreibungen. Deportation, Zwangsaussiedlung und ethnische Säuberung im Europa des 20. Jahrhunderts. Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2010, ISBN 978-3-205-78407-4, S. 726–728.
↑Lars Andersson, Christopher von Warnstedt, u. a.: Riddarvappen fran Sonnenburg. Ett Aterfunnet Krigsbyte. En Utställning i Samproduktion mellan Statens Historiska Museum och Riddersbergs Säteri (Begleitheft zur Ausstellung der Wappentafeln aus Sonnenburg in Stockholm). Tryckeri Ölandstryckarna, Borgholm 1991 (99 S.) ISSN1101-8224
↑Dirk Schumann: Sonnenburg/Słońsk. Deutsche Gesellschaft e. V. Berlin 2006. Überarb. Neuauflage 2017. ISBN 978-3-941675-02-5 (Sibylle Badstübner-Gröger, Markus Jager : Schlösser und Gärten der Neumark / Zamki i ogrody Nowej Marchii, 2).
↑ abcEduard Ludwig Wedekind: Sternbergische Kreis-Chronik. Geschichte der Städte, Flecken, Dörfer, Kolonien, Schlösser etc. dieses Landestheiles von der frühesten Vergangenheit bis auf die Gegenwart. Zielenzig 1855, S. 203–207, Ziffer 26.
↑ abcdefW. Riehl, J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Selbstverlag, in Commission F. Sala & Co., Berlin 1861, S. 486–493.
↑ abcdAlexander August Mützell, Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Ausgearbeitet und herausgegeben von Alexander August Mützell.
Band 5: T–Z. Halle 1823, S. 384–391, Ziffer 688.
↑Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. Gustav Harnecker’s Buchhandlung, Frankfurt a. O. 1844, S. 215, Ziffer 7.
↑Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., Frankfurt a. O. 1867, S. 254, Ziffer 7.
↑ abDie Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Teil II: Provinz Brandenburg. Kreis Oststernberg (Zielenzig). Königliches Statistisches Bureau (Dr. Engel), Berlin 1873, S. 160–161, Ziffer 3
↑ abcdeMichael Rademacher: Oststernberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑ abVierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs. Herausgegeben vom Kaiserlichen Statistischen Amt. Erster Jahrgang 1892. Zweites Heft. Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1892, S. 4, Ziffer 259.
↑Sonnenburg, Stadt an der Lenze, Kreis Oststernberg, Neumark. In: Meyers Gazetteer; mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Sonnenburg (meyersgaz.org).
↑Landkreis Oststernberg. In: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900, bearbeitet von U. Schubert, 2022 (gemeindeverzeichnis.de).